Lumis, Gaia

Kein Aprilscherz: ein aktuelles Foto vom Garten, wenige Tage vor Ostern (siehe oben). Auf der anderen Seite: Eine bessere Ausrede, drinnen zu sitzen und zu spielen gibt es nicht.

Teilnehmer: Stefan, Philippe, Ludger, Jerry

Gespielt wird bei: Philippe


1. Lumis von Stephen Glenn, erschienen bei Kosmos

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Erster Eindruck:

Ticho, Dog, Al Capone Mystery Rummy: Das sind reinrassige Vierpersonen-Partnerspiele. Lumis auch: Zwei Spieler Rot kämpfen gegen zwei Spieler Gelb. Beide Parteien versuchen, die ihnen zugewandten Brettseiten mit einer Kette aus Türmen und dazwischen liegenden „Feuersteinen“ zu verbinden. Man kann auf dem Brett:Türme setzen, Türme übernehmen, Türme verbinden. Für alles braucht man Karten in passender Farbe. Man kann außerhalb des Bretts: Karten nachziehen oder dem Partner Karten geben.  Essenziell ist, dass man (wie bei den oben aufgeführten Spielen) Stillschweigen über die eigenen Karten bewahren muss und dem Partner eben nicht ansagen darf, was er tun soll. So muss jeder selbst raten oder ableiten, welcher Zug in welcher Situation wohl am besten für’s Team ist.

Ich personlich spiele Teamspiele ja sehr gerne, insbesondere für Dog oder Tichu lasse ich alles stehen und liegen. Auch Lumis hat seinen Reiz: Als Team zu gewinnen oder zu verlieren ist irgendwie cooler als allein („High Five!“).  Schön ist auch der konstante Spannungsbogen: hat mein Partner die richtigen Karten? Sieht er, was ich vorhabe? Welche Karten soll ich ihm rüberschieben? Haben wir genug Tempo? Besonders der Karten-Schiebe-Mechanismus ist interessant weil er zu plötzlichen Spielverlagerungen führt („schnellles Umschaltspiel“): ein ums andere Mal kommt es vor, dass beide Partner getrennt nichts sinnvolles machen können.  Dann aber schiebt einer dem anderen eine fette Kartenhand rüber und schon löst sich der spielerische Knoten.

Einfluss durch Kartenglück ist da, aber den gibts bei den oben genannten Partnerspielen auch. Und Lumis ist kurz genug, dass man Pech beim Nachziehen verschmerzen kann.  Allein die Emotionen kochen im Vergleich zu Tichu oder vor allem Dog dann doch nicht ganz so hoch. Liegt wohl an dem konstruktiven Grundnatur von Lumis: es wird wird primär aufgebaut und nicht wie bei Dog gedroht, verfolgt, getauscht und rausgeworfen.

Alles in allem: Solide. Würde ich auch ein drittes und vieres Mal spielen.

Gewinner: Erstes Spiel (mit Glück): Philippe + Ludger, Zweites Spiel (mit Können): Stefan + Jerry


2. Gaïa von Olivier Rolko, erschienen bei Asmodee

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Erster Eindruck:

Ein Legespiel; wer hätte es gedacht? Wir spielen Landschaftskarten aus und legen dadurch Landschaftsplättchen. Liegen die passenden Landschaften zusammen, können wir darauf Stadtkarten spielen und in die entstehende Metropole einen unserer 5 Meeple setzen. Wer als erster alle 5 Leute auf dem Plan hat, gewinnt.

Gaia kommt in zwei Versionen daher: Basisspiel und Fortgeschrittenenspiel.  Ohne gehässig sein zu wollen: das Basisspiel ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Kinderspiel, das zum schnellen Kennenlernen oder eben für Kinder geeignet ist, denn das Grundspiel ist sehr linear, konstruktiv, vorhersagbar und mit Null Spannungsbogen. Gesetzte Figuren bleiben zu 95% auf dem Plan und so geht es zügig voran. Wenn keiner groß Fehler macht, gewinnt nach knapp 30 Minuten tendenziell der Spieler, der den ersten Meeple setzen konnte.

Das Fortgeschrittenenspiel bietet mehr Action: hier setzt man nicht dazu, hier verdrängt man bestehende Figuren. Zudem gibt es eine dritte Kartenart, die sogenannten Machtkarten, mit denen man das Spielfeld umpflügen und so den Untergang bestehender Städte leichter vorantreiben kann.  Zumindest zu dritt funktioniert das halbwegs gut. Allerdings zeigt sich schnell, dass bei konstruktiver Spielweise ein führender Spieler kaum aufzuhalten ist. Will man also gewinnen, muss man dafür sorgen, dass der vorne Liegende möglichst keine verwertbaren Vorlagen bekommt.

Verdacht: Gaia funktioniert gut wenn man es (a) mit nicht zu vielen Leuten und (b) als lockeres Familienspiel spielt. Weniger gut funktioniert es (c) wenn alle mit Haken und Ösen und Ellenbogen spielen und (d) mit vielen Grübelexperten. Aber (d) ist sowieso eine Tautologie.

Alles in allem: Kein Burner, aber Ok mit drei Personen in der extentend Version.

Gewinner: Erstes Spiel: Philippe.  Zweites Spiel: Stefan

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