Via Nebula zu zweit, Tatsu

Immer noch Ferienzeit, daher immer noch reduziertes Programm.


Heute Zweierrunde mit Stefan. Auf  dem Programm steht erneut Via Nebula, dass ja schon zwei Mal in der Mittwochsrunde auf dem Tisch lag. Stefan wird in der nächsten spielbox eine detaillierte Rezension zu diesem feinen Spiel schreiben und wollte seinen Eindruck noch um die Zweipersonenversion vertiefen.

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Großartige Regeländerungen gibt es zu zweit nicht: Wieder erschließen wir Bauplätze und Materiallager, wieder karren wir das Material zu den Baustellen um dort möglichst zügig unsere 5 Bauten zu errichten. Im Zweierspiel fällt schnell auf, dass die im Mehrpersonenspiel vorhandenen Synergieffekte naturgemäß wegfallen. In Dreier- oder Viererbesetzung tut man sich schon mal (vorübergehend) mit einem Mitspieler zusammen, um gemeinsam schneller Materialquellen und Wege zu erschließen. Dieses Element fällt zu zweit vollkommen weg, denn hier ist jede Aktion, die auch dem Gegener zum Vorteil gereicht für mich ein Nullsummenspiel. Also wird viel mehr darauf geachtet, dem Gegner möglichst kein Tempo zu schenken und wo immer möglich Material vorzuenthalten. Das macht das Spiel gefühlsmäßig noch härter, als es eh schon ist.

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Vorteilhaft ist die merklich verkürzte Spieldauer. In knapp 90 Minuten zocken wir zwei Partien runter und endlich schaffe ich es mal, dem erfahrenen Via Nebula Meister einen Sieg abzutrotzen. Klar ist: Via Nebula ist trotz der niedlichen Optik und der aufgeräumten Mechanismen ein anspruchsvolles Spiel, das volle Aufmerksamkeit erfordert.

Für mich steht fest: So müssen gute Kennerspiele sein. Via Nebula hat kein Gramm Fett auf den Rippen. Die Ziele und Mechanismen sind sauber und glasklar formuliert, alle Informationen liegen offen aus. Diese Art von aufgeräumtem Spieledesign hebt sich für meinen Geschmack sehr wohltuend von überfrachteten Monstern im Stile von Zhan Guo und Co ab.

Gleichwohl ist festzuhalten: Im Zweipersonenspiel ist Via Nebula leicht schwächer, so im Bereich einer 7er Note (BGG/spielbos). Im Mehrpersonenspiel steht auf jeden Fall die 8. Bleibt auf der Kaufliste.


Zum Ausklang des Abend noch eine Neuheit aus dem Hause huch&friends.

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Tatsu heisst das Zweipersonenschätzchen bei dem jeder Spieler hat eine kleines Trüppchen aus neun runden Drachensteinen in einem kreisförmigen Parcour auf die Reise schicken. Das Ziel: Genug gegnerische Steine vernichten oder rauswerfen. Schlagen kann allerdings nicht jeder unserer Steine, denn die Drachen kommen in drei Farben daher: Grüne Steiner können Gegner nur festhalten, blaue können den Gegner rauswerfen und nur rote Drachen können Steine permanent vernichten.

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Wir Spieler ziehen dabei, getrieben von zwei Würfeln gegenläufig um den Plan wobei auf jedem Feld Platz für zwei Steine ist. Nur einzeln stehende Steine können geschlagen oder blockiert werden, während Pärchen vor Unheil geschützt sind. Mit diesem Spielprinzip bin ich für einige Runden gar nicht zurecht gekommen, bis Stefan beiläufig meinte, dass das ja irgendwie wie bei Backgammon sei. Und da hat es Klick gemacht. Die Parallelen zu diesem Klassiker sind in der Tat unübersehbar und auch die anzuwendenen Taktiken sind ähnlich. Ich persönlich schätze Backgammon sehr und habe es in fernen Jugendzeiten häufig gespielt. Nach dieser Erkenntnis lief es dann etwas runder: Man versucht Blockaden zu errichten, Drohpositionen aufzubauen und wichtige, eigene Steine zu schützen.

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Trotzdem muss nach der erstaunlich langen Proberunde von fast 40 Minuten festgehalten werden, dass Tatsu nicht wirklich Neues oder Faszinierendes bietet. Die verschiedenen Typen von Steinen schränken eher ein und ebenso ist die Anzahl an verfügbaren Zugoptionen im Vergleich zu Backgammon deutlich kleiner, was primär daran liegt, dass man bei Tatsu meistens nur 3-6 Drachen auf dem Brett hat, während man bei Backgammon mit vollen 15 Steinen agiert.

Fazit: Nett, aber mehr nicht. Da bleibe ich lieber beim Original (das leider auch schon im Keller verstaubt)

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