Colony

Würfel-Manipulations-Spiele! Die große Leidenschaft des Autors dieser Zeilen. Ob Würfel als Aktionsmotor (BuBu), Worker (Kingsburg) oder Raumschiffe (Alien Frontiers, Quantum). Wenn’s was zu drehen und einzusetzen gibt, bin ich immer gerne dabei.

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Colonoy von Ted Alspach et. al aus dem Hause Bezier schlägt genau in diese Lücke. Bei diesem in einer postapokalyptischen Welt (gähn!) angesiedeltem Spiel, nutzen wir Spieler Würfel, um damit Technologiekarten zu kaufen. Karten haben Preise in Form von Würfelkombinationen, einen Siegpunktwert und – klar – eine Funktion, die sich natürlich auch um das Hantieren mit Würfeln dreht.

Der Ablauf ist einfach: Zu Beginn meines Zuges erhalte ich drei Würfel. Einen davon nehme ich, die anderen gehen an die beiden nachfolgenden Spieler. Neben diesem festen Einkommen erhalte ich ggf. weitere  Würfel über zuvor gebaute Karten. Mit diesem Set versuche ich dann, eine schicke neue Karte zu kaufen. Manipulationsaktionen wie Umformen, Kombinieren, neu Würfeln usw. helfen mir dabei.

Basis- und aufgewertete Versionen einiger Karten
Basis- und aufgewertete Versionen einiger Karten

Das Coole dabei: Würfel können über mehrere Runden eingelagert werden. Schaffe ich in meinem Zug nicht die Kombination für eine begehrte Karte, dann kann ich die Würfel in ein eigenes Lager legen und in der nächsten Runde damit weiterzocken. Jedenfalls wenn es weiße Würfel sind – die so genannten stabilen Ressourcen. Daneben gibt es auch trübgraue Würfel, die sogenannten instabilen Ressourcen. Diese können nur in meinem aktuellen Zug benutzt werden und kommen danach zurück in den Vorrat.

Vor dem Zug: Mit 2-3-4 wird gleich das "Protein Lab" aufgewertet
Vor dem Zug: Mit 2-3-4 wird gleich das „Protein Lab“ aufgewertet
Nach dem Zug: Das Lab 2.0 produziert jetzt lagerbare Würfel.
Nach dem Zug: Das Lab 2.0 produziert jetzt lagerbare Würfel.

Karten neu zu kaufen, ist eine Möglichkeit, die eigene Engine auszubauen. Die zweite Option sind Upgrades. Jede Karte hat zwei Ausbaustufen auf Vorder- und Rückseite und natürlich ist Version 2.0 erheblich mächtiger als V1.0. Klar: auch ein Ausbau muss mit Würfeln bezahlt werden.

Die Kartenauswahl in Colony ist hoch: es gibt Karten, die neue Würfel generieren, Karten die Würfel manipulieren, Karten die Siegpunkte erzeugen, Handelskarten, Angriffskarten und einiges mehr.  Pro Spiel wählen wir einige davon aus, was zumindest vordergründig an das Dominion Basisspiel erinnert, wo uns ähnlich viele Karten anlachen. Damit sind die Parallelen zu Dominion aber schon erschöpft.

Volle Auswahl bei den Karten
Volle Auswahl bei den Karten

Im Spiel hält Colony was es verspricht: eine schnelle, interessante Würfelzockerei, die dank der Handels- und Angriffskarten ein ordentliches Maß an Interaktion bietet. Dabei gibt es Runde für Runde eine Menge zu entscheiden: baue ich eine neue Karte? Welche? Oder doch lieber ein Upgrade? Spiele ich konstruktiv oder versuche ich mit Angriffskarten Unfrieden zu stiften. Die Würfelmanipulation hat dabei stets den Charakter eines kleinen Puzzles und auch wenn ich nicht am Zug bin, bekomme ich neue Ressourcen oder bin anderweitig in das Spiel eingebunden.

Eine Partie Colony dauert mit 4 Spielern nicht mehr als 45 Minuten und liegt damit genau in meinem Sweet Spot für Spiele dieser Art. Denn natürlich spielt bei Colony trotz aller Steuermöglichkeiten auch das Glück eine Rolle. Es kann immer wieder mal passieren, dass ein Spieler wegzieht und es die anderen dann recht schwer haben, ihn wieder einzufangen. Das ist aber angesichts der sehr überschaubaren Spieldauer ein verschmerzbares Manko.

Fazit: Colony füllt bei mir die Lücke, die „Um Krone und Kragen“ und „Favor of the Pharaoh“ nicht schließen konnten. Ein schnell aufgebautes, zügig gezocktes Würfelduell, das in jeder Besetzung von 1(!) bis 4 Spielern funktioniert. Insgesamt: Ein Essen-Kauf, der sich gelohnt hat.

 

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