Unser alljährliches Adventsspielen in voller Besetzung:
Dabei sind: Matthias, Phil, Jochen, Stefan, Hubert, Ludger, Jerry
Gespielt wird mit: Alexa und ein paar Boxen aus Pappe
Alexa Trivial Pursuit – Amazon
Alexa polarisiert. Die Bewertung von Amazons digitaler Assistentin fällt in unserer Gruppe höchst unterschiedlich aus: Der eine findet sie toll, der nächste überflüssig und wieder anderer sehen in ihr eine Steigbügelhalterin des Bösen. Für den Auftakt des Adventsspielen üben wir uns aber in friedlicher Toleranz und gestatten Alexa, mit uns eine Runde Trvial Pursuit zu spielen.
„Alexa, starte Trivial Pursuit“ sagt Matthias. Natürlich lässt sich die digitale Dame nicht lange bitten und startet Trivial Pursuit. Allerdings nicht das Spiel sondern das gleichnamige Lied auf Spotify. Schon komfortabel so eine Alexa. Weiß immer genau was man will. Also nochmal. „Alexa! Starte Trivial Pursuit“. Wieder Klaviermusik. Grmbl. Matthias wird ungehalten und legt Strenge in seine Worte“ALEXA!!! STAR-TE TRI-VI-AL PUR-SUIT“. Bing! Geht doch. In nur drei Versuchen.
Dann geht’s los: Alexa trägt uns in gewohnt charmanter Art die Regeln vor. Wir teilen uns in vier Grüppchen auf, jede mit einem Hot-Button ausgestattet. Alexa fragt was. Wer’s weiß, haut auf den Button und antwortet. Und wer am meisten weiß, gewinnt. Vor allem sollte man hier wissen, dass Alexa recht schwerhörig ist, insbesondere, wenn man gerade auf einem Lebkuchenstück herumkaut. So mühen wir uns mehr schlecht als recht ab. Das Fragenniveau ist Trivial Pursuit angemessen: manchmal banal einfach, manchmal bizarr schwer, Spielspaß entsteht primär durch Alexas Hörprobleme und ihren reichlich hölzernen Humor. Und das soll die Vorstufe von KI sein? Da wartet aber noch eine Menge Arbeit bis zum Skynet Armageddon.
Etwa 25 Minuten gönnen wir uns, dann erlahmt unser Elan. Um den Datenschützern im Raum Folge zu leisten, wird die schwarz-blaue Lady ihres Steckers beraubt und in den Nachbarraum verbannt. Jetzt endlich was ordentliches spielen.
Wahrer Spaß mit Alexa 😀
Just One – Repos
Ein schnelles kooperatives Tippspiel. Ein Spieler ist Ratefuchs, die anderen 6 sind Tippgeber. Ein Begriff wird ausgelost, den der Fuchs rausfinden muss. Die Tippgeber schreiben dazu gleichzeitig und geheim je ein(!) Hinweiswort auf. Bevor diese dem Ratefuchs präsentiert werden, zeigen wir sie uns aber gegenseitig und sortieren alle Duplikate aus. Es gilt also, die Hinweise zielführend aber trotzdem originell auszuwählen.

Das ist gefällig, in unserer recht homogenen Siebenerrunde aber spürbar zu leicht. Bei 13 zu ratenden Begriffen versagen wir nur ein einziges Mal.
Fazit: Just One kann man ohne Schmerzen spielen, fällt aber gegenüber dem ähnlich funktionierenden Klassiker „Haste Worte“ deutlich ab. Schulnote 3+.
Insider – Oink Spiele
Das nächste Ratespiel. Diesmal kooperativ mit Verräter. In der Gruppe werden 3 Rollen ausgelost:
Offen: 1 Spielleiter
Geheim: 5 Normale Spieler („Bürger“) und 1 Verräter (der „Insider“)
Der Spielleiter zieht eine Begriffskarte die ihm und dem Insider bekannt gemacht wird und der innerhalb von 5 Minuten mit ja/nein Fragen erraten werden muss.
Das Ziel der Bürger: den Begriff zu erraten *und* herausfinden, wer der Insider ist.
Ziel des Insiders: Dass die Bürger den Begriff erraten, aber den Insider dabei nicht enttarnen.
Der Kniff ist hier also, dass in der Gruppe jemand sitzt, der die Lösung schon im Voraus weiß und die Gruppe subtil in die richtige Raterichtung lenken will. Agiert er dabei zu plump, finden die Bürger den Begriff zwar schnell heraus, können dann aber den Insider enttarnen. Handelt er zu zurückhaltend, erraten die Bürger den Begriff vielleicht überhaupt nicht und alle verlieren.

Der Spielspaß in der Praxis hängt von der eigenen Rolle ab: Der Spielleiter muss einfach nur die Fragen beantworten. Die Bürger müssen clever raten ähnlich wie bei Black Stories & Co. Am interessantesten ist aber die Rolle des Insiders: Man versucht, die Gruppe unauffällig in die korrekte Richtung zu lenken, muss aber höllisch aufpassen, dass das nicht zu sehr auffällt.
Fazit: Interessante Variante des alten Ja/Nein Ratespiels. Note 2-
Belratti – Mogel Verlag
Zum Abschluss wieder ein Assoziationsspiel – erneut kooperativ. Vor uns ein Stapel mit Karten, auf denen sich allerlei Bildmotive befinden. 6 davon hat jeder auf der Hand, 2 weitere werden als Vorlagenkarten vom Stapel aufgedeckt.
Gruppe A legt zunächst verdeckt eine Reihe Karten in die Mitte, die möglichst gut zu den Vorlagenkarten passen sollten. Weitere 4 Karten werden verdeckt dazu gelost. Dann wird alles gemischt und aufgedeckt. Gruppe B muss nun tippen, welche der Karten von Gruppe A kamen und zu welcher der Vorlagenkarten sie gehören.
Das erinnert sehr an Dixit, spielt sich aber wegen des kooperativen Charakter deutlich besser. Während wir bei Dixit allein und eher still vor uns hin assoziieren, entfaltet sich bei Belratti Runde für Runde eine lebhafte Diskussion, sobald alle Karten offen liegen.

Warum passt das Ufo zu der Biene? Ist doch klar: Beide können fliegen! Und warum der Kimono zu dem Küken? Weil beide gelb-orange sind! Aber was ist mit dem Herzchen-Luftballon? Wo gehört der hin? Zur Biene? Zum Küken? Oder zu keinem? Wir entscheiden uns wegen der Flugfähigkeit für die Biene. Leider falsch: Küken wäre richtig gewesen, weil, wie uns Matthias bei der Auflösung erklärt, „jeder ein Herz für kleine Küken hat“.
Man versteht schnell warum Belratti in Essen bei der Scout-Aktion ganz vorne dabei war: Es ist schnell erklärt, spielt sich schnökellos runter und ist dabei sehr kommunikativ und spaßig. Von mir: Note 2+ und klare Empfehlung für Freunde assoziativer Spiele.